Studienatelier
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Gestern musste ich wieder lange arbeiten. Es wurde spät. Danach noch kurz in die Hauptprobe fürs Konzert geute. Die aktuelle Planung muss ich komplett allein machen und das braucht wahnsinnig Zeit. Und die Zeit drängt. Zigmal würde ich beschimpft, ich müsste pünktlich fertig sein. Das war ich beim letzten Mal auch, bis auf ein paar Nachbesserungen, die mir immer und immer wieder vorgeworfen wurde. Und vor einem Jahr hieß es noch: Nicht so schlimm, wenn es etwas später wird. Zwei Tage hatte ich mich nicht bei meiner Mutter gemeldet. Ich konnte nicht mehr. Und es war klar, dass wieder etwas passieren würde. Sie kann sich nicht mehr erinnern, was. Ich bin auf dem Weg zu ihr. Ich kann nur kurz bleiben, weil ja R. heute ihr großes Konzert hat. Es ist zu viel. Es ist zuviel Es ist einfach alles zuviel. Ich finde mein Leben so schrecklich. Beim Bahnhof lange Schlange vorm Bäcker. Also kein Brot für meine Mutter, Zeit zu knapp. Im Snackshop nebenan wollte der Kollege auch erst den Fußboden wischen. Auch hier nix für sie oder mich. Der Zug ist voll mit Werder-Fans, die alle was mit den Ohren haben müssen, so laut wie alle sind. Wer reißt denn jetzt so laut Musik auf. Die Biedosen klicken beim Öffnen. Wer geht denn endlich durch den Zug und erinnert ans Alkoholverbot? Warum meinen Menschen, dass sie machen können, was sie wollen, wenn sie mal Bahn fahren? Meine Ohrenstöpsel machen es etwas leiser. Ich bin unbeschreiblich erschöpft.